Mit Spannung erwartet wurde in Jülich vor 65 Jahren die Inbetriebnahme der Anlage des Kurzwellensenders Jülich, wie er im Heimatkalender 1957 des Kreises Düren bezeichnet wird. Weithin sichtbares Zeichen waren die Sendemaste, deren Erwähnung noch heute bei vielen Alt-Eingesessenen nostalgische Gefühle wecken. Die 34 Sendetürme, zwischen denen die Antennenvorhänge gespannt waren, prägten über Jahrzehnte das Stadtbild, vor allem in der Dunkelheit, wenn die Signallampen an den Spitzen der Türme rot leuchteten. Lange Zeit war auch das Pausenzeichen der Deutschen Welle ein ständiger Begleiter im Alltag der Jülicherinnen und Jülicher, da es in zahlreichen elektrischen Geräten zu hören war.
Auf dem Gelände der Merscher Höhe oberhalb von Jülich befand sich von 1956 bis etwa 2010 die Rundfunksendestelle Jülich. Bis Anfang der 2000er wurden von hier die Programme des Auslandssenders Deutsche Welle in alle Welt ausgestrahlt. Nach einer ersten Probesendung am 20. März 1956 ging die „Deutsche Welle“ am 1. April dauerhaft auf Sendung. Für 40 Jahre. 1996 wurde der Standort aufgegeben. Zehn Jahre lang nutzten 50 verschiedene internationale Rundfunkanbieter die Sendeanlage, um ihre Programme über Satellit zur Station und anschließend über die Kurzwelle in alle Welt zu senden.
1957 hieß es im Heimatkalender, wäre auf der Merscher Höhe Strom verbraucht worden, der der Hälfte des Verbrauchs der Stadt Jülich betragen hätte. Jetzt wird auf dem Areal Strom erzeugt aus Wasserstoff und Solar.
Mehr dazu https://www.herzog-magazin.de/nachrichten/stadtteile/juelich/abriss-der-deutschen-welle/
















