Modellregion Bioökonomie
Für eine erfolgreiche Energiewende sind vielfältige, innovative Lösungen gefragt, um den steigenden Strombedarf zukünftig bedienen zu können. Eine kombinierte Nutzung von Flächen für Photovoltaik und Landwirtschaft kann eine Option sein. Die erste Agri-PV Anlage wird in Morschenich-Alt im Rahmen der Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER durch das Forschungszentrum Jülich und einigen Partnern als Demonstrationsanlage betrieben. Der Austausch mit der regionalen Landwirtschaft ist dabei ausdrücklich erwünscht.
Weiterer Baustein ist eine Transformation der Wirtschaftsweise mit nachhaltigen, biobasierten Methoden eröffnet der Industrie einmalige Chancen für den Strukturwandel im Rheinischen Revier. Doch wie genau sehen die Beschäftigungseffekte, Umsätze sowie die Relevanz regionaler Industrie-Sektoren für eine biobasierte Wertschöpfung im Einzelnen aus? Die am Forschungszentrum Jülich angesiedelte Koordinierungsstelle BioökonomieREVIER hat das nova-Institut damit beauftragt, die Industrie-Potenziale der Region quantitativ und qualitativ zu analysieren. Eine erste Bestandsaufnahme zeigt, dass die regionale Branchenvielfalt förderlich sein wird für die Etablierung neuer, branchenübergreifender Wertschöpfungsketten.
Einsatzfelder sind etwa
- Spezialkulturen für die industrielle Biomassenutzung
- innovative Nahrungsmittelproduktion
- industrielle Biotechnologie für Feinchemie und Pharmazeutika
- Nutzung von biogenen Restströmen und CO2 aus Abgasen
- Green Naphtha und chemisches Recycling
- Biochemikalien und Wertstoffe
- Textil- und Papierwirtschaft
- Technologieentwicklung und –transfer.“
„Die Branchen sind dabei, sich für eine nachhaltige Zukunft neu zu erfinden. In allen Schlüsselindustrien im Rheinischen Revier gibt es Erfolg versprechende Ideen. Der regionale Branchen-Mix erweist sich dabei als Glücksfall“, so Prof. Ulrich Schurr, Direktor des Instituts für Pflanzenwissenschaften des Forschungszentrums Jülich und Initiator der Modellregion für nachhaltige Bioökonomie. Im Zusammenspiel mit der exzellenten Forschungsinfrastruktur im Rheinischen Revier und der Vernetzung der Akteure untereinander entstünden Innovationsansätze für neue, nachhaltige Wertschöpfungssysteme mit überregionaler und internationaler Strahlkraft.