Aus Liebe zur Musik
Kein „Solo“, eine Gemeinschaftsförderung ist das Vermächtnis von Leslie Webb für den Jülicher Musiknachwuchs. Nach dem Tod des Multi-Instrumentalisten im Sommer 2021 hat seine Lebenspartnerin Sigrid Dömer für die Musikschule Jülich ein Stipendium mit seinem Namen ausgelobt.
Mit dem Dr. Leslie Webb Stipendium“ stehen nach einem Startkapital von 5000 Euro künftig 2500 Euro jährlich zur Verfügung. Vom Stipendium sollen möglichst viele profitieren. Ein gutes Dutzend aus der Schülerschaft wird durch diese Gelder Unterstützung erfahren können. Das gilt für besonders begabte Schülerinnen und Schüler, für die Unterrichtszeit erweitert werden kann, oder auch finanziell benachteilige, denen eine Besuch der Musikschule erst ermöglich werden kann.
Leslie Webb stammte ursprünglich aus der Nähe von London, erzählt Sigrid Doemer, und wünschte sich nichts sehnlicher als eine trompete zum 12. Geburtstag. Um den nachbarschaftlichen Frieden nicht zu gefährden lehnten die Eltern den Wunsch ab, schenkten ihm aber stattdessen eine Klarinette. Das Spielen brachte sich Les Webb selbst bei. Als studierter Mikrobiologe kam der Engländer über Berlin und Dortmund schließlich in den 1980er Jahren ans Forschungszentrum in Jülich. Hier schloss er sich unterschiedlichen Formationen an, spielte in Jazzbands aber auch der Coverformation 6aus49.
Musik, darin sind sich alle einig, ist mehr als nur Freizeitbeschäftigung, sondern fördert den Menschen und seine Persönlichkeit als Ganzes. „Und das ist ganz im Sinne von Les“, betont die Lebensgefährtin Sigrid Dömer.